Inhaltlich ist den ganzen Aussagen im Forum und anderen Lerntagebüchern nichts hinzuzufügen, und ich bin zu faul, das alles hier nochmal zu wiederholen. Darüber hinaus will ich die Portfolio-Methode auch nicht kritisieren, ganz im Gegenteil: ich freue mich auf die Zukunft, wenn ich irgendwann wieder in Deutschland mit einem tollen Oberstufenkurs arbeiten und dort auch Portfolio als Methode einsetzen kann. (Achtung! Dieser Beitrag neigt zur Stereotypisierung!) Aber eben nicht hier in Argentinien: die Mehrheit der Schüler ist durchweg disziplinlos und völlig unerfahren in Sachen Methodenkompetenz, soll heißen, dass sie mit eigenständigen Lernmethoden und offenen Unterrichtsformen überhaupt nicht umgehen können, es artet jedesmal in absolut chaotische Zustände aus. Ich muss daher bei der Unterrichtsvorbereitung ständig abwägen, ob es sich wirklich lohnt, viel Zeit in neue Unterrichtsformen zu investieren, die lange Zeit keine Früchte tragen werden oder ob ich nicht doch irgendwann meinen “Stoff” durchziehen muss… Bei dieser Abwägung spielt natürlich meine junge und unerfahrene Lehrerpersönlichkeit ebenfalls ein Rolle. Wenn ich diese oder andere Methode schon öfter eingesetzt hätte (Stichwort Routine), würde ich wahrscheinlich eher bereit sein, sie auch unter schwierigen Bedingungen einzusetzen.
Hallo Marc,
Dein Zwischenfazit zum Portfolio als Lerntagebucheintragung ist höchst spannend und enthält so manche Anregungen zur Reflexion nicht über Lerngewohnheiten der Lernenden, sondern auch über die Lehrperson selbst und den Lern- bzw. Unterrichtskontext. In unseren Expertenforen freuen wir uns auf Deine Ideen zum Deutschpop. Bis bald,
Anna Maria
Sehr nachvollziehbarer Kommentar,
Pofo-Arbeit setzt bereits LernerInnen voraus, die nicht nur motiviert, sondern auch methodenkompetent sind. Ansonsten kann man nur in ganz kleinen Schritten dorthin kommen, die um so mühseliger sind, je un-autonomer die lernende Institution…
…bo, ist das ein Satz…
anders ausgedrückt: Lernerchaos-Stoffdruck und eine Methode der Lernerautonomie können sich nicht wirklich vertragen, seufz.
Munteres Schaffen dahinten,
Reinhard