GEW-Gewerkschaftstag – AGAL stellt Antrag zum Auslandsschulwesen

Vom 12. bis 16. Juni fand der 27. Gewerkschaftstag der GEW in Düsseldorf statt. 432 Delegierte und zahlreiche, auch internationale Gäste nahmen teil. Neben unzähligen Anträgen, die abgestimmt werden wollten, wurde auch eine neue Vorsitzende der GEW gewählt: Marlis Tepe (LV Schleswig-Holstein) setzte sich im zweiten Wahlgang gegen Norbert Hocke (Hauptvorstand) durch. Die AGAL stellte einen Antrag zur Gemeinnützigkeit des Auslandsschulwesens.

Die AGAL nahm mit zwei Delegierten am Gewerkschaftstag teil. Gesa von der Fecht (Niedersachsen) und Marc Seegers (NRW) reichten dem Gewerkschaftstag einen Antrag der AGAL ein. Denn die AGAL nimmt mit Sorge zur Kenntnis, dass die Zielsetzung des deutschen Auslandsschulwesens schleichend, aber zunehmend von der Politik verändert wird. Außenminister Westerwelle, Regierungsbeamte des Auswärtigen Amtes und nachgeordnete Behörden sprechen seit einiger Zeit offen aus, was die Wirtschaftslobbyisten von ihnen verlangen: nämlich dass Auslandsschulen verstärkt die Interessen deutscher Unternehmen bedienen sollen.

Schulen im deutschen Auslandsschulwesen haben demnach die Aufgabe, die fähigsten Köpfe nach Deutschland zu locken, damit sie unseren Fachkräftemangel beheben. Der so genannte Brain-Drain-Effekt droht. Sie fehlen ihren Heimatländern, oft genug Entwicklungs- und Transformationsländer, die gut ausgebildete Absolventen von Deutschen Auslandsschulen brauchen. Dies widerspricht eklatant den Zielen der deutschen auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik (AKBP): Völkerverständigung, Kulturaustausch, Demokratie- und Friedensförderung.

Deshalb fordert die AGAL vom Gewerkschaftstag den Beschluss, “dass die Förderung der 140 Auslandsschulen und der 870 Sprachdiplomschulen vor allem mit den Schwerpunkten interkulturelle Begegnung und Friedensförderung verknüpft wird, und dass dem prognostizierten Fachkräftemangel in Deutschland zunächst durch langfristige erhebliche Bildungsinvestitionen im eigenen Land begenet wird sowie die prekären Arbeitverhältnisse gut ausgebildeter Hochschulabsolventen in sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze mit angemessener Bezahlung umgewandelt werden.”

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